Die Schulzeit

 
Michael Ende mit seiner Mutter

1936 kommt Michael Ende in die Volksschule, vier Jahre später schicken die Eltern Ende ihren Sohn in das Humanistische Maximilians-Gymnasium. Mit Mühe und Not schafft er die Aufnahmeprüfung, und in der Sexta bleibt er sitzen. Er ist verzweifelt und will sich das Leben nehmen. "Lieber Himmel!" antwortete Michael Ende auf eine Frage, wie er seine Schulzeit empfunden habe. "Mein Schulleben war eine einzige Katastrophe. Ich war immer ein schlechter Schüler und hatte eigentlich nur Angst vor dem jeweils nächsten Tag. Für mich war die Schule ein unabsehbar langer, grauer Gefängnisaufenthalt. Nur die beiden letzten Jahre an der Freien Waldorfschule (die erst nach dem Krieg wieder öffnete, da sie im Hitler-Reich natürlich verboten war) waren anders. Aber da war bei mir schon nicht mehr viel zu retten, ich hatte mein Schultrauma schon zu tief in mir."
Bereits 1941 wird der Vater eingezogen und dient zunächst als Flak-Soldat im Raum Köln. Als Zwölfjähriger hätte Michael Ende in die Hitlerjugend eintreten müssen, doch es findet sich ein Ausweg, um dies zu vermeiden: Man muss Reiten lernen. In der nahen Königinstraße gibt es eine Reitschule der SA. Michael Ende meldet sich und erhält auch die Genehmigung zum Reittraining.